Der Rat der Stadt Pattensen hat sich in seiner Sitzung am 28. März für einen maßvolleren Ausbau der Windenergie in der Region stark gemacht und sich deutlich für mehr Tempo bei der Sanierung der Marienburg positioniert. Zwei Resolutionen, die von der CDU ausgearbeitet und dann parteiübergreifend in den Rat eingebracht wurden, fanden in der Ratssitzung am 28. März eine Mehrheit – SPD und Grüne lehnten die beiden Vorhaben ab.

„Die Region plant einen massiven Ausbau der Windenergie in und um Pattensen, ohne die Bürgerinnen und Bürger angemessen einzubeziehen. Wir sind nicht gegen Windenergie, aber dieser überdimensionierte Ausbau ist nicht verhältnismäßig“, erklärt Georg Thomas, der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion. Während eigentlich nur 0,6 Prozent der Regionsfläche für Windkraftanlagen vorgesehen sein müssten, plant die Regionskoalition aus SPD und Grünen eine vierfache Übererfüllung – mit erheblichen Auswirkungen für Pattensen. „Schon bald könnten mehr als 250 Meter hohe Windkraftanlagen westlich und südlich von Pattensen-Mitte und Schulenburg entstehen, die deutlich größer sind als die bereits dort stehenden.“

Die CDU-Stadtratsfraktion hat die Resolution verfasst, um die handelnden Personen auf Regionsebene vor der am 1. April getroffenen Entscheidung über das Regionale Raumordnungsprogramm noch umzustimmen. Darin werden eine ganze Reihe an Vorranggebieten rings um Pattensen und Schulenburg ausgewiesen, in denen dann mehr als 250 Meter hohe Windkraftanlagen errichtet werden dürfen. Unter anderem die UWG und Dirk Meyer (UWJ) unterstützten die Resolution.

Marienburg darf nicht im Dornröschenschlaf versinken

Ein weiteres Thema der Ratssitzung war die Zukunft der Marienburg. Der Rat hat die Resolution unterstützt, die Region, Land und die Stiftung Marienburg zum Handeln aufruft. „Wir wollen kein Märchenschloss, das dauerhaft im Dornröschenschlaf bleibt. Die Marienburg ist eine überregionale Attraktion, die spätestens seit der Netflix-Serie Maxton Hall weltweite Bekanntheit erlangt hat. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen in der Region und im Land handeln“, fordert Georg Thomas für die CDU-Fraktion.

Nachdem sich in den Beratungen keine breite Unterstützung für die Resolution abgezeichnet hatte, kam das Votum des Rats überraschend. „Ich frage mich, was die anderen Ratsmitglieder davon abhielt, diese Forderung zu unterstützen. Es geht nicht um utopische Wünsche, sondern um ein klares Signal: Die Sanierung darf nicht weiter verschleppt werden.“

Stadtbetriebshof: Wirtschaftlichkeit der Großinvestition unklar

Ein drittes zentrales Thema der Sitzung war die geplante Erweiterung des Stadtbetriebs Hof. Die CDU-Fraktion hatte eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gefordert – ein notwendiger Schritt, den der Gesetzgeber für millionenschwere Entscheidungen vorschreibt. Doch die vorgelegte Untersuchung lieferte keine klaren Zahlen oder Berechnungen. „Angesichts der angespannten Haushaltslage müssen wir genau prüfen, ob die Vergrößerung des Betriebshofs wirklich wirtschaftlich ist. Mehr Mitarbeitende bedeuten mehr Platzbedarf, mehr Fahrzeuge, höhere Wartungskosten – doch ohne belastbare Fakten können wir eine solche Entscheidung nicht mittragen“, betont der CDU-Fraktionsvorsitzende. „Die Mitarbeitenden des Betriebshofs verdienen gute Arbeitsbedingungen, und wir unterstützen einen Neubau. Aber eine Vergrößerung ohne Wirtschaftlichkeitsnachweis ist für Pattensen eine Nummer zu groß. Deshalb haben wir mit Nein gestimmt“, sagt der 42-Jährige.